Dogtrekking an der Zugspitze: Probebegehung vom 14.6.14

Dogtrekking ist Teamwork-Deluxe

Eines vorweg: Kaum eine andere Sportart fordert und fördert das Mensch-Hund-Team so sehr wie Dogtrekking. Viele Stunden, viele Kilometer, viele physische wie psychische Höhen und Tiefen schweißen zusammen. Davon bin ich, nachdem ich die letzten 10 Jahre einige zehntausend Kilometer mit Hundebegleitung zurückgelegt habe, überzeugt.

Sarja auf der Zugspitze, Juli 2013
Sarja auf der Zugspitze, Juli 2013

Dogtrekking als Sportart mit offiziellen Veranstaltungen ist in Deutschland noch sehr rar gesät, unsere Nachbarn aus Österreich sind da schon einige Stufen weiter, von Tschechien und Polen ganz zu schweigen. Aber so langsam tut sich auch in unseren Breitengraden was. Dieses zarte Pflänzchen soll spätestens 2015 in der Zugspitz-Region gehegt und gepflegt werden. So der Plan.

Zugspitz-Dogtrekking – wir kommen!

Juni 2o14. Eine Probebegehung der potentiellen Zugspitz-Strecken soll Klarheit über die Machbarkeit, die Schwierigkeitsstufen der angepeilten Wege und Steige schaffen. Ich habe ganz grob 3 unterschiedliche Distanzen abgesteckt: einen Bambini-Doghike (im Text: BDH) mit ca. 14 km und 1600 hm, den Doghike (im Text: DH) mit ca. 34 km und 2400 hm, und natürlich die Königsdisziplin: das Dogtrekking (im Text: DT) mit beeindruckenden ca. 80 km und 4500 hm. Alex und seine beiden Huskys stellen sich ebenfalls der Herausforderung und so machen wir uns gegen 5.30 h morgens vom Wanderparkplatz aus auf den Weg. Der Berg ruft… und glüht.

Das Wettersteingebirge morgens um halb 6
Das Wettersteingebirge morgens um halb 6

Ich halte mich hier bewusst mit exakten Wegbeschreibungen und Benamungen etwas zurück. Dogtrekking ist nicht das Ablaufen einer mit Flatterbändern abgesicherten Route, sondern ein Abenteuer, bei dem auch das Lesen von Kartenmaterial und Orientierung eine Rolle spielen. Deswegen möchte ich hier nicht die komplette Route ausplaudern.

Alex mit Chinock und Skalli
Alex mit Chinock und Skalli

Bereits nach kurzem Aufstieg folgt das erste optische Highlight der Tour: wir durchqueren eine Klamm. Der Weg ist gut begehbar.

Durch die Klamm
Durch die Klamm

Wir werden von Wassermassen, welche unter uns talwärts rauschen, lautstark beschallt.

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Spektakuläre Ausblicke

Das Wasser begleitet uns am und teilweise sogar auf dem Weg – die Hunde sind begeistert!

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Getränkestation und Weg in einem

Nach einigen Kilometern verlassen wir das Tal und wandern auf einem gut gesicherten Steig weiter nach oben. Wir sind noch etwa eine gute Stunde vom höchsten Punkt der (B)DH-Strecke entfernt.

Steig
Gut abgesicherter Steig

Schroffe Felsen, Geröll, Schnee, … der Weg wird abwechslungsreich und fordert Konzentration auf beiden Seiten der Leine.

Erste Schneefelder

Die Mühe wird mit großartigen Aussichten belohnt.

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Oben am Pass angekommen durchqueren wir auf einem wunderschönen Singletrail eine kleine Senke. Dann müssen wir uns entscheiden: Bambini-Doghike oder darf es etwas mehr sein?

Doghike oder Bambini-Kurs?

Die Qual der Weg-Wahl fällt man am besten bei einem gemütlichen Getränk in dieser Hütte. Anschließend kann der Weg Richtung Nord-Westen, zurück ins Basislager, angetreten werden (BDH), oder man entscheidet sich für den Süd-Osten und damit für etwa 20 Kilometer zusätzlichen Spaß.

Hier trennen sich die Wege
Hier trennen sich die Wege

Wir gehen den DH weiter und das ist eine gute Wahl! Nachdem ein langweiliges, aber zum Glück recht kurz gehaltenes Stück Fahrweg hinter uns liegt, dürfen wir auf einen der schönsten Steige, die ich jemals betreten habe, einbiegen.

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Auf den nächsten etwa 7 Kilometern geht es überwiegend leicht bergab; wir fliegen nur so über den Trail. Die Aussichten sind atemberaubend und die Landschaft um uns herum sehr abwechslungsreich.

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Rechts von uns türmen sich beeindruckende Felswände aus den Wolken.

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Wenig später laufen wir nicht nur an den Felswänden vorbei, sondern mitten durch.

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Einige hundert Höhenmeter später sind wir wieder ein gutes Stück unterhalb der Baumgrenze angekommen. Ein schöner Pfad schlängelt sich durch dichte Wälder.

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Der Pfad endet an einem Fluss, an dem wir unseren Flüssigkeitshaushalt wieder ins Lot bringen können. Wer aber sein Wasser lieber mit Geschmack zu sich nimmt, der kann seine Pause in den Biergarten der hier befindenden Alm verlagern (sehr leckere selbst gebackene Kuchen gibt es auch).

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An dieser Hütte muss eine weitere Entscheidung fallen: gehe ich flussabwärts und anschließend über einen Bogen durch Wälder und über Skiabfahrtshänge wieder zurück zum Ausgangspunkt (DH, ca. 34 km) oder wage ich mich auf die große Reise und gehe flussaufwärts und weiter bis zum Gipfel der Zugspitze (DT, ca. 80 km). Für heute ist bei mir die Entscheidung auf die kürzere Distanz gefallen.

Letzter Abstieg vor dem Ziel
Letzter Abstieg vor dem Ziel

Der Startschuss fällt 2015

Ich hoffe, die Bilder haben Euch ein wenig auf den Geschmack gebracht. 2015 soll das Zugspitz-Dogtrekking offiziell werden, Ausschreibung und Terminbekanntgabe ist für Ende 2014 vorgesehen. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich mit diesen Eindrücken den einen oder die andere HundesportlerIn auf dieses Abenteuer anfixen konnte.

Bernd, LRT.

5 Kommentare


  1. cool, das wäre mal was für uns! schade, dass es noch so lange hin ist, aber wir würden gerne mitmachen. haltet mich hier bitte auf dem laufenden, danke! der stef.

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  2. soooo toll aber noch so lange warten – genau das Richtige für uns, da machen wir doch gerne mit und warten gespannt auf weitere Infos!

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