Schlittenhunderennen Inzell 2015: Allein unter Malamuten.

Inzell ist seit einigen Jahren fester Bestandteil unseres Schlittenhunderennkalenders. Wenn es irgendwo im Umkreis von 200 Kilometern verdammt guten Schnee gibt, dann ist auf Inzell Verlass. Das bestätigt auch unsere Showhusky-Dame (nach gründlicher Prüfung).

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Mit einer gemischten Obstschale beenden wir vitaminreich den letzten Abend vor dem Rennen…

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… was zur Folge hat, dass wir am Samstag erst relativ spät – kurz vor Anpfiff – am Stake-Out aufschlagen. Hier ist schon mächtig was los!

Vom Einzelhunde-Skijörer bis zum Open Musher sind alle da.

Über 200 Starter wollen heute meist im Minutentakt über 2 separate Startkanäle auf die Piste gehen. Der SSB, der SC Weissbach und seine zahlreichen Helfer tragen die Bayerische Meisterschaft aus und wir dürfen mitspielen.

Ich schaffe es gerade noch, ein paar Fotos von Startern und Finishern vor die Linse zu bekommen, bevor auch ich die lange Kante jöre. Zuerst sehen wir Jonas Öttl, der mit seinen 14 Jahren ordentlich die Erwachsenen-Liga aufmischt!

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Betty Riff aus Frankreich hatte wohl einen der längsten Anfahrtswege. Auch für sie hat sich jeder Kilometer gelohnt.

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Ja, und irgendwann musste ich dann mal ran, was fast schon schade ist, denn die Waffeln schmecken wie jedes Jahr phantastisch.

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Ab auf die Mitteldistanz

Unser Hase hat Malamuten und das ist vor allem für Melvin Motivation, nach vorne und nicht nach links-rechts-seitlich-zurück zu mushen. Melvin ist Born to lead his own way – and no way is his way. Keine Ahnung, was genau in einem Huskyhirn abgeht und ich glaube, ich will es auch gar nicht so genau wissen.

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Plötzlich kommt mit lautem Geschrei ein Gespann hinter uns angerauscht. Die Hunde haben Schlappohren. Vielleicht haben sie die Ohren aber auch nur nach unten angelegt, weil der Mensch dahinter so laut schreit. An Melvin und mir zischen sie vorbei, an den links parkenden Musher vor mir docken sie erstmal an. Aber kein Problem – der Langstreckler nimmt gelassen die Leader des hektischen Kollegen und führt sie elegant an seinem Gespann vorbei. Teamwork de Luxe.

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„Endlich sind wir die Hektiker los“ sage ich zum Kontrolleur an der letzten Abzweigung links und schiebe mich und meinen Ökomodus-Husky einige Höhenmeter nach oben. Die Schilder kommen mir vom Chiemgauer100er sehr bekannt vor.

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Keep on trekking

Traumhaft schön, dieser Wald Richtung Frillensee!

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Unser Trail hat 32,4 Kilometer und 904 Höhenmeter – und ich möchte keinen davon missen.

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Wir erreichen eine unangekündigte Verpflegungsstelle.

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Das ist der Frillensee, auch „Kühlschrank des Chiemgau“ genannt.

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An einer besonders steilen Stelle schließe ich auf ein 2. Malamutenteam auf. Da meine Skifahrkünste eher als marginal einzustufen sind nehme ich meine Ski unter die Arme und jogge an ihm vorbei. Er findet das gut, da ich nun sein Tempomacher bin. Aber sein Glück währt nicht lange, denn mein Windschatten ist zu kurz für ein 4er Gespann.

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Die Gegend ist wunderschön. Sprinter wissen ja gar nicht, was sie verpassen 🙂

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Wir können nur erahnen, welcher Aufwand nötig war, um uns hier eine so schöne Spur zu ziehen.

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Doch auch die schönste Runde geht irgendwann zu Ende. Wir erreichen den Waldrand und blicken zurück nach Inzell.

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Langdistanzler kommen gerne erst am Ende des Tages, wenn der Trail bereits wieder für den nächsten Tag frisch gerillt ist, nach Hause.

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Das Fachpersonal hat tapfer durchgehalten und auf uns gewartet.

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Neuer Tag, neues Glück.

Der Sonntag bringt Neuschnee, welcher zum Teil schon unten liegt, zum Teil erst auf dem Weg dorthin ist. Wir starten in eine extrem konturenarme Landschaft.

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Mein Ski-Stock ist abgebrochen und nicht mehr zur Fortbewegung, sondern nur noch zum Messen der Schneetiefe tauglich. Doch – welch Zufall! – ich habe heute meinen Laufrucksack um, in dem ich Laufschuhe verstaut habe! Sachen gibt´s …

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Ich vergrabe Ski, Skischuhe und Stöcke im tiefen Schnee und laufe die restlichen Kilometer der Mitteldistanz ab. Welch Wohltat! Auch für Melvin, denn knackige 7 km/h sind genau sein Ding.

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Es schneit und windet. Ich mag das sehr!

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Der zweite Tag brachte mich meinem Ziel, den Longest Time On Trail – Titel zu bekommen, sehr nahe.

In der gut gefüllten großen Scheune wurde abschließend die Pokale verteilt. Eine großartige Veranstaltung ging erfolgreich zu Ende.

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Herzlichen Dank an den SSB, den SC Weißbach und an all die netten Helfer für dieses großartige Wochenende! Wir kommen sehr gerne und immer wieder!

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Links der Veranstalter:

http://www.schlittenhundesportbayern.de

http://www.sleddogracing-scweissbach.de

 

 

5 Kommentare


  1. Super schöne Fotos !!! Ganz toller Bericht ! So schade dass ich nicht dort war 🙁

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    1. Nächstes Jahr ist auch noch ein Jahr, Karin 😉 Ja, es lohnt sich, den Inzell-Termin in den Kalender einzumeiseln.

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  2. Hallo Bernd,

    da hast du also all die Fotos gemacht, für die ich am ersten Tag schon zu platt war. Danke dafür, hab‘ ich mir gerne nochmal angesehen!

    Gruß aus Kärnten

    Peter (111)

    Antworten

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