Cross, Crosser, VulCanicross: Der 3. VulCanicross am 25. und 26.4.2015.

„Ein bisschen verrückt muss man schon sein, oder?“ lautet die klassische Frage Außenstehender an einen Innenstehenden, wenn es um spaßbringende Maßnahmen geht.

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Sich arbeitseifrige Zughunde vor einen Scooter, ein Bike oder sich selbst spannen und dann über hügelig-schlammige Wald- und Wurzelpfade sausen… bitte? Wer macht denn sowas? Zum Beispiel etwa 240 Starter am hessischen Hoherodskopf.

Den kennt ihr nicht? Dann wird´s aber Zeit!

Das Paradies für Canicrosser, Dogscooterer und Bikejörer.

Die Szene bebt. Vor allem bei Zughunde-Veranstaltungen, wo Veranstalter wissen, wie der Husky läuft (oder der Hound,  Zwergpinscher, Beagle, Herder, JRT, Picard, … total egal, solange er läuft).

Die Zeiten der Trail-Autobahnen sind für Kleinviehhalter passé und Pisten werden steiler, kurviger, rumpeliger… spaßiger; für beide Enden der Zugleine.

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Dieses Rezept ist vor allem im angrenzenden Ausland schon länger bekannt und es war nur eine Frage der Zeit, bis es auch hierzulande Einzug hält.

Immer mehr Einzel- und Wenighund-Halter finden am Zughundesport ihren Spaß, natürlich auch abseits der Schneesaison. Ein klassisches Musher-Offsnow-Rennen auf Trainingswagen-tauglichen Pisten kann für dieses Klientel zwar auch ganz nett sein, ist aber kein Vergleich zu einer Trail-Piste, welche mit einem Canicrossblick ausgewählt wurde.

CC-Longdistance, XXL-Jagdstart, Kinder- und Staffellauf

Manche Veranstalter setzen dem Treiben dann auch noch die Krone auf. Was zum Beispiel für den großartigen IRONDOG (Litschau, Österreich) der legendär-stimmungsvolle Nachtlauf ist, das war dieses Jahr für den VulCanicross die CC-„Longdistance“ mit immerhin 10 Kilometern Trailrunning. Die schnellsten Läufer bewältigten dieses höhenmeterreiche Singletraildingens in um die 40 Minuten! Eine phantastische Leistung!

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Jagdstart am Sonntag: Gut 80 Canicrosser innerhalb von 12 Minuten auf die Strecke ballern… wenn ich ehrlich bin: Ich möchte sowas nicht organisieren müssen 🙂

Bravourös wurden die Läufer mit ihren Hunden aus dem Magazin (Starter-Sammelbecken) in den Lauf (Starterkanal) geführt, um dann präzise – auf die Sekunde genau – den Abzug zu drücken.

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Der Nervenpegel von Hund, Halter und Koordinatoren schlug situationsbedingt gerne in den gelben Bereich aus. Ich war nicht nur dabei, sondern mittendrin, habe aber keine Ahnung, ob sich diese für einige Teilnehmer doch sehr angespannte Situation zeitlich noch irgendwie minimieren lassen würde.

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Leider, leider habe ich dieses Jahr persönlich vom Kinderlauf nichts mitbekommen. Ich war dank Doppelstart, Doppeldoghandling und Multifotografierdienste dann doch irgendwann auch mal platt und brauchte eine Offtrail-Pause. Hier habe ich reportertechnisch total versagt.

Zum Abschluss des aktiven Veranstaltungs-Teils gab es dann noch einen für Teilnehmer wie Zuschauer gleichermaßen extrem attraktiven und spaßigen Staffellauf. Das Briefing war dank Hundegebell kaum verständlich, aber als es darauf ankam, wusste jeder, was zu tun ist. Schnell laufen, was sonst?

Der VulCanicross: Die Offsnow-Institution

Das Starterfeld war nicht nur zahlreich, sondern auch international. Auf den vorderen Plätzen spielten unter anderem Szene-Größen aus Belgien, Frankreich und Österreich mit. Auch bergverwöhnte Schweizer erklimmen mittlerweile regelmäßig den Gipel des hessischen Hoherodskopfes!

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Kampf der Giganten

Lenny bekam letztes Jahr beim VulCanicross 2014 den Ehrentitel „Kleinster Hund des Rennens“. Den musste er dieses Jahr an Hektor abgeben, was vermutlich meine Schuld war. Ich hätte Lenny zuvor die Krallen schneiden und noch ein paar Millimeter Hornhaut unter den Ballen abfeilen sollen. Was die Größe anging war es eine verdammt knappe Angelegenheit!

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Nicht ganz so knapp war der Ausgang des Canicross-Duells der beiden Giganten. Langdistanz-Schlurfer Lenny musste sich der Sprintrakete Hektor geschlagen geben. Das war eindeutig.

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Scooter-Parade

Drei Hounds unseres LennyRacingTeams rockten diesmal in der Scooter1- bzw Scooter2-Klasse. Auf technisch anspruchsvollem und sogar über das Wochenende hinweg sehr unterschiedlichen Pisten (staubiger Sams- und schmuddliger Sonntag) wurde das Kommando „laaaaangsaaaaam“ so spärlich eingesetzt, wie es die Vernunft zuließ.

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Fazit

Der VulCanicross ist neben Weihnachten, Ostern und dem Geburtstag der Oma ein fixer Kalender-Eintrag. Nur noch gut 350 Tage, dann sind wir wieder dabei  – die Vorfreude steigt!

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Danke an das große Organisatoren-Team vor und hinter den Kulissen, dass ihr das möglich macht!

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Offizielle Ergebnislisten findet ihr hier.

Natürlich habe ich jetzt einiges unterschlagen. Ich könnte noch die gemütlichen Hüttengaudi-Abende erwähnen, die interessanten Interviews/Fachsimpeleien im Zelt und bei den Zieleinläufen, all die netten Begegnungen auf und neben dem Trail, … aber dann wird der Bericht vor VulCanicross 2016 nicht mehr fertig. Deshalb hier abschließend noch gut 200 Bilder querbeet und kommentarlos, viel Spaß!

3 Kommentare


  1. nicht lenny hat den Pokal versagt sondern du… diesmal hiess es, kleinster Hund, grösster Läufer. da hätte dir Nägel wachsen sogar nicht geholfen…

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  2. toller Bericht – die Kleinsten waren die Größten! Im nächsten Jahr werden alle wieder ein Stück über sich hinaus wachsen – der Termin für den nächsten Vulcanicross ist fix!

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