Mit Hund unter Läufern

Mit Husky-Hündin Sarja, kurz nach Zieleinlauf beim Ulmer 100km-Nachtlauf
Kurz nach Zieleinlauf beim Ulmer 100km-Nachtlauf

Der Läufer und der Hund – eine nicht immer einfache Beziehung

Wenn ich gewusst hätte, dass man hier sogar mit Hund laufen darf, dann hätte ich meinen auch mitgenommen.“ ist ein Kommentar, den ich in den letzten 10 Jahren viel zu oft zu hören bekam. Seit 2004 bin ich immer wieder auf Marathons, Halbmarathons, Landschaftsläufen, IVV-Wanderungen und Ultras mit 1 oder 2 Hunden unterwegs. Ich habe auf diesen Strecken meist nur positive Erfahrungen machen dürfen. Und das ist nicht selbstverständlich, da man keinesfalls davon ausgehen darf, dass alle Läufer auch Hundeliebhaber sind.

Mit Husky-Hündin Sarja beim Start zum 2. Augsburger Friedensmarathon.
Mit Husky-Hündin Sarja beim Start zum 2. Augsburger Friedensmarathon.

Jeder hat seine eigenen Erfahrungen mit 4beinern gemacht und da man als Läufer auch ein potentielles Jagdobjekt darstellt, sind diese Erfahrungen leider nicht immer positiv. Schwarze Schafe gibt es überall – auch unter Hundehaltern.

Der Hund als gern gesehener Gast

Wer mit Hundebegleitung auf einer reinen Laufveranstaltung unterwegs ist, der gehört natürlich einer Minderheit an. Wenn sich unter 100 Startern 1 Hund befindet, dann ist das schon verdammt viel. Der Hund wird in der Regel geduldet, er ist der Gast. Und entsprechend sollte er sich natürlich auch zu benehmen wissen, damit der Spaß für Alle gewährleistet bleibt.

Mit Husky-Picard-Mix Kerkis beim Bad Waldsee Marathon
Kerkis in Bad Waldsee

Mit meinem Husky-Picard-Mix Kerkis, der im Startbereich sehr nervös ist und dies gern mit lautstarkem Geheule ausdrückt, stelle ich mich immer ganz hinten in Höhe des „Besenwagens“ an. Ein Besenwagen fährt bei Marathons hinter den Läufern in der maximal zulässigen Zeit (Cut-Off) her und sammelt alle, die nicht schnell genug sind, ein. Beim Bad Waldsee Marathon, einer sympathischen und von der Teilnehmerzahl her noch überschaubaren Veranstaltung, habe ich mir den Spaß erlaubt, und Kerkis am Geschirr das „Besenwagen“-Label verpasst. Die Sympathien waren, trotz Geheul, auf seiner Seite (… und glücklicherweise lässt auch seine lautstarke Euphorie wenige Kilometer später wieder nach).

Ausnahmen bestätigen die Regel

Es gibt natürlich auch Laufveranstaltungen, bei denen Hunde nicht erwünscht sind. Dies sollte auf der Internetseite des Veranstalters bzw in der Ausschreibung auch vermerkt sein und unbedingt ernst genommen werden. Oft steht ein berechtigtes Argument hinter dieser Aussage (Engstellen auf der Laufstrecke, Auflagen von Stadt oder Weg-Eigentümern, negative Erfahrungen, …).

Lauffreund Sascha mit Ronja beim Schw. Albmarathon
Lauffreund Sascha mit Ronja beim Schw. Albmarathon

Einige Läufer sind während eines Rennens nur mit sich und ihrer potentiellen Finisher-Zeit beschäftigt. Sie schauen auch bei Landschaftsläufen öfter auf die Uhr als auf das, was um sie herum geschieht. Sie sind etwas unlocker… das sollte einem Mensch-Hund-Team immer klar sein. Im Startbereich bin ich deshalb immer in der hintersten Reihe zu finden. Und genau dort finden sich auch nette Kontakte, Leute, mit denen man gerne den einen oder anderen Kilometer mit einem netten Gespräch verknüpft.

Einen Hund dabei zu haben hat großes Kommunikationspotential! Vor allem bei denen, die einen Lauf lieber locker angehen, was mir deutlich sympathischer ist. Warum hetzen, wenn man eh für die komplette Zeit bezahlt hat?

Brombachsee-Marathon
Brombachsee-Marathon

Aber wie ist das nun genau? Woran erkenne ich, ob eine Laufveranstaltung für eine Hundebegleitung geeignet ist oder nicht? Worauf sollte ich achten? Darüber und noch so einiges mehr werde ich im 2. Teil dieser Serie berichten, der ab nächsten Sonntag (6. Juli) hier beim Pfotenläufer online sein wird.

Bis bald,

Bernd, LRT.

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Mit Hund unter Läufern Teil 1„.
Mit Hund unter Läufern Teil 2: Reviere finden und markieren„.
Mit Hund unter Läufern Teil 3: Für einen Napf voll Wasser„.
Mit Hund unter Läufern, Teil 4: Zweck und Optik„.
Mit Hund unter Läufern, Teil 5: Der Fleiss und sein Preis.„.
Mit Hund unter Läufern, Teil 6: Von Tops und Flops.„.

2 Kommentare


  1. Sehr schöne Berichte! Ohne Hund zu laufen – da fühlt man sich so ‚un-angezogen‘ 😉

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